Wie kann ich die Motorbremse schonend nutzen?

2 Antworten

Entweder wirkt die Bremsung vom Motor her wie gewünscht oder man muss leicht mit der Bremse nachhelfen, sofern man nicht gerade 5km bergab fahren muss.

Eine schonende Nutzung der Motorbremse gibt es daher nicht, du solltest nur aufpassen, dass die Drehzahl möglichst weit unter dem roten bereich bleibt, was bei 4t U/min der Fall ist.

Wenn Schnee und Eis liegt oder die fahrbahn sonstwie rutschig ist, solltest du lieber auf den Einsatz der Motorbremse möglichst verzichten, da man ansonsten sehr schnell die Kontrolle über den Wagen verlieren kann.

Wenn Schnee und Eis liegt oder die fahrbahn sonstwie rutschig ist, solltest du lieber auf den Einsatz der Motorbremse möglichst verzichten, da man ansonsten sehr schnell die Kontrolle über den Wagen verlieren kann.

Ist nicht meine Erfahrung, ganz im Gegenteil. Ich habe das vorletzten Winter auf die Spitze getrieben, und es auf einem mit Glatteis belegten Bergabstück an unkritischer Stelle, inklusive Lenkbewegungen, mit einem Fahrzeug ohne ABS bei moderater Geschwindigkeit ausprobiert: Keinerlei Ausbrechen, er folgte brav jeder Lenkbewegung, wenngleich natürlich träger aufgrund der schwachen Bodenhaftung. Wie auch: Der Motor dreht sich ja beständig weiter. Nur blockierende Räder bauen sofort keinerlei seitliche Führungskräfte mehr auf. Was auch problematisch ist: Herunterschalten, ohne die Drehzahl anzugleichen. Dann nämlich sorgt das Bremsmoment des Motors beim Wiedereinkuppeln für blockierende Räder, und die Fuhre bricht aus. Wie man das vermeidet, steht in meiner Hauptantwort.

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@checkpointarea

Da habe ich ganz andere, praktische, Erfahrungen mit einem Hecktriebler gesammelt, auch ohne ABS, TC etc.

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@geoka

Oben genanntes Fahrzeug hatte einen Frontantrieb. Mein privates wird hinten angetrieben, hat jedoch ABS und ASC. Vielleicht probiere ich das mit dem samt gezogener Sicherungen mal aus, wobei ich allerdings prinzipiell ähnliche Resultate erwarte. Wenn Du ein Übersteuern feststellen musstest, hast Du wahrscheinlich ohne Drehzahlangleich heruntergeschaltet

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@checkpointarea
..., hast Du wahrscheinlich ohne Drehzahlangleich heruntergeschaltet

Nein, der Wechsel von Asphalt auf eine Schneedecke an einer geraden Stelle ohne Gangwechsel reichte aus, um den Wagen sofort ausbrechen zu lassen. Da war die Bremswirkung des Motors schon zu groß. Gleiches Spiel mit einem Auto mit Wandlergetriebe, noch wneiger spaßig, da man den Gang nicht so schnell in den Leerlauf bekommt bzw. verzögert.

Bei einem Fronttriebler reicht es die Kupplung zu treten, sofern man kein Gas geben kann/will. Aber auch da könnte es zum Absterben des Motors und blockierte Antriebsräder kommen, wenn man nicht rechtzeitig reagiert und/oder den Gang zu niedrig gewählt hat.

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Wie kann ich die Motorbremse schonend nutzen?

Da fragst Du genau den Richtigen - ich bremse fast alles mit der Motorbremse weg, selbst Autobahnabfahrten, sofern mir deren Charakteristik bekannt ist. Spart Kraftstoff und Bremsbeläge.

Wer seine Motorbremse so schonend wie möglich nutzen möchte, dem möchte ich folgenden Tipp geben: Drehzahl angleichen! Ich schalte teilweise bei 120 km/h noch vom 5. in den 3. Gang, wobei die Drehzahl einen Sprung von fast 2000 U/min. vollführt. Würde ich hier die Drehzahl nicht angleichen (und zwar idealerweise als "Zwischengas", d.h. bei nicht eingelegtem Gang und nicht gedrücktem Kupplungspedal), geriete der Schaltvorgang deutlich schwergängiger, und es gäbe einen deutlichen Ruck beim Einkuppeln. Ich erhöhe die Drehzahl auf das im zu schaltenden Gang erwartete Niveau - je präziser, desto besser. Damit nehme ich Synchronringen und der Kupplung einiges an Reibarbeit ab.

Wie verhält sich der Verschleiß der Bauteile, wenn ich im 1. Gang bei ca. 4.000 Umdrehungen/min. den Berg hinunterfahre?

Natürlich ist der Motorverschleiß bei 4000 U/min. höher, als wenn er mit Leerlaufdrehzahl liefe, und man das Fahrzeug rein mit der Reibbremsanlage abbremst, keine Frage. Aber: Spinnt man das Ganze weiter, sollte jeglicher Motorlauf vermieden werden, das Mobile geriete zur Immobilie. ;) Lastfreie Drehzahlen sind eher unkritisch. Bedingung: Der Motor ist technisch i.O. Neigt er zu "inneren" Ölundichtigkeiten, beispielsweise aufgrund schwächelnden Ölabstreifringen, porösen Ventilschaftdichtungen, aber auch durch einen nicht mehr ganz dichten Turbolader, sofern vorhanden, kann durch den Schubbetrieb (so nennt man es, wenn der Motor vom Fahrzeug angetrieben wird, also beim Gaswegnehmen bei eingekuppeltem Motor) ein erhöhter Ölverbrauch auftreten, welcher sich dann auch in einer "blauen Wolke" am Endrohr zeigen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung