Warum eignen sich effektiver und indizierter Mitteldruck besser als Drehmoment um zwei Motoren zu vergleichen?

1 Antwort

Mit Mitteldruck wird eigentlich eine spezifische Arbeit beschrieben, indem die Arbeit (effektive oder innere/indizierte Arbeit) auf das Hubvolumen bezogen werden. Das Drehmoment beschreibt die Last des Motors, ähnlich wie es auch die Arbeit tut. Beide haben die gleiche Einheit, sind allerdings nicht gleich zu setzen. Die Einheit, die sich ergibt, wenn Arbeit durch Volumen geteilt wird, entspricht der eines Drucks - daher nennt sich das Mitteldruck.

Wenn nun die Aussage steht: "Der Motor gibt 20 Nm Drehmoment ab.", sagt das nichts über den Lastzustand des Motors aus. Für einen Mofa-Motor ist das reichlich viel und eher Volllast, für einen Schiffsdiesel ist das nahezu Leerlauf. Und den Unterschied zwischen beiden macht der Hubraum aus.

Wenn die Aussage sich also darauf bezieht, wie sehr der Motor sich zur Erzeugung dieses Motormoments oder zur Abgabe dieser Arbeit "anstrengen" muss, macht der Bezug auf den Hubraum Sinn. Soll jedoch etwas über das zugehörige Fahrzeug ausgesagt werden, sollte lieber mit Moment, Leistung oder Arbeit argumentiert werden. Die Aussage "der Motor schafft 30 bar effektiven Mitteldruck" sagt nämlich nichts darüber aus, ob damit ein Kreuzfahrtschiff oder ein Modellauto angetrieben werden kann.